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Annemarie Laner

Annemarie Laner wurde 1956 in Sand in Taufers (I) geboren. 1995 erhielt sie ihr Diplom mit Auszeichnung an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Es folgten Stipendien und Projektaufenthalte im Ausland. Ihre Werke werden in Ausstellungen in Italien und anderen europäischen Ländern gezeigt, ihre Arbeiten befinden sich in bedeutenden öffentlichen Sammlungen. Mehrere ihrer Kunstprojekte wurden mit Preisen ausgezeichnet. Viele Jahre lang bevorzugte Annemarie Laner die Druckgraphik. Diese Tendenz zur Serie, zum Zyklischen und zur Reihe findet sich auch in neueren Arbeiten der Künstlerin. Meist erarbeitet sie sich eine Thematik durch die Zeichnung, in der sie geistige Vorarbeit leistet und die Formensprache abklärt.

Laners Werk ist vielschichtig: bibliophile Mappen, großformatige Arbeiten in Acryl, handgefertigte Künstlerbücher, Buchprojekte mit Schriftstellern, fragile Raumobjekte. Neben der Arbeit im Atelier befasst sich Annemarie Laner seit Jahren erfolgreich mit Kunst am Bau bzw. Kunst im öffentlichen Raum.

Gerne zitiert Annemarie Laner den französischen Philosophen Paul Ricoeur „Wo das Urteil versagt, hat die Vorstellung noch die Fähigkeit, die Idee darzustellen.“ Die Kraft der Vorstellung ist Laners Thema. Daneben hat ihre Kunst viel mit Literatur zu tun. Wörter, Texte, Zeichen finden sich überall in ihren Werken: sie schreibt sie in ihre kleinen Tafeln aus Carnauba-Wachs ein, verbirgt sie unter Schichten von Japanpapier, setzt sie quer über Hausfassaden oder ritzt sie in den Asphalt von Strassen. In Annemarie Laners zerbrechlichen Serien tauchen immer wieder poetische Titel wie „Sisyphos“ oder „Nestflüchter“ oder „zuhören“ auf. Die Schriftelemente in ihren Zeichnungen bleiben jedoch meist kryptisch. Einmal finden sich Satzfragmente, ein andermal ganze Textpassagen, zuweilen sind sie gut les- und verstehbar, manchmal erfasst der Betrachter nur wie zufällig etwas von ihrem Sinn.

Am Beginn des Projektes „one a day“, aus dem die in Hard gezeigten Arbeiten stammen, stand der Vorsatz, an jedem Tag des Jahres 2001 eine Arbeit in einem festgelegten Format zu schaffen. Günther Dankl schreibt über dieses Projekt: “Es wäre ein leichtes, die Blätter dieser Serie einfach als eine Art Tagebuch zu nehmen. Die Intimität des absolut persönlich Spontanen würde sich damit einzig und allein auf den nach außen schielenden Blick einer persönlichen Befindlichkeit von Annemarie Laner beschränken. Dies ist aber bei den „one a day“ Arbeiten keineswegs der Fall.“ Die Zeichnungen sind nicht Abbild oder Bild der Wirklichkeit der Künstlerin oder der Wirklichkeit der Betrachterin/des Betrachters: „Die Zeichen und Metaphern einer … vertrauten Bildsprache in vexierendem Spiel zwischen Schriftbild und Bilderschrift lassen Wirkliches und Imaginiertes unkenntlich verschwimmen. Das Zeichen bildet nicht ein Ding ab, sondern den
Strom des Bewusstseins, die Idee. Im Postulat „Zeichnen ist Denken“ liegen alle Möglichkeiten des Reflektierens, Spiegelns und Hinterfragens. Und sie werden genutzt. Aber Annemarie Laner verweigert den auktorialen Kommentar in kompromissloser Vielbödigkeit. Selbst wenn sich die einzelne Zeichnung an einem konkreten historischen Ereignis festmachen ließe, streut sie keine Indizien dafür, wodurch die Zeichen initiiert wurden. (Zitat Karin Dalla Torre)

 
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